
- Verpackungsmaterialien tragen mit 9,6% zum CO2-Fußabdruck von Nature Love bei, weshalb wir kontinuierlich an nachhaltigeren Verpackungen arbeiten.
- Ziel ist die Vermeidung von Verpackungsabfall, sowie die Reduzierung von Umverpackungen und die Entwicklung von Nachfüllverpackungen.
- Verpackungsoptimierung bei Nahrungsergänzungsmitteln ist komplex und erfordert die Berücksichtigung verschiedener Faktoren wie Recyclingfähigkeit, CO2-Emissionen, Transporteffizienz, Produktschutz und Lebensmittelsicherheit.
- Die Wahl des Verpackungsmaterials ist entscheidend. Wusstest du, dass Glas in unserem Fall z.B. einen größeren CO2-Fußabdruck hat als Kunststoff?
- Monomaterialverpackungen sind aufgrund ihrer besseren Recyclingfähigkeit oft nachhaltiger als Verbundmaterialien.
- Verfügbarkeit und Maschinengängigkeit innovativer Verpackungsmaterialien, sowie zukünftige gesetzliche Vorgaben spielen ebenfalls eine Rolle.
- Kundenpräferenzen und Bereitschaft, für nachhaltigere Verpackungen möglicherweise einen Aufpreis zu zahlen, müssen berücksichtigt werden.
- Verpackungsoptimierung erfordert eine ganzheitliche Betrachtung, um Umweltfreundlichkeit, Produktschutz und Kundenanforderungen zu vereinen.
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Die Verpackungsmaterialien (Primär- und Sekundärverpackung) für unsere Produkte tragen mit einem Anteil von 9,6% zu einem nicht unerheblichen Teil an unserem gesamten CO2-Fussabdruck bei. Da ist es für uns selbstverständlich, dass wir auch in diesem Bereich unseren ökologischen Fußabdruck möglichst geringhalten möchten und stetig an der Weiterentwicklung unserer Produktverpackungen im Sinne der Nachhaltigkeit arbeiten.
Natürlich stellen wir uns bei Nature Love auch immer die Frage, ob wir die jeweilige Verpackung überhaupt benötigen, denn die grundsätzliche Vermeidung von Verpackungsabfall ist immer der ideale Ansatz. Wo aber auf eine Verpackung nicht verzichtet werden kann, streben wir, wenn möglich, die Reduzierung von Umverpackungen, die Entwicklung von Nachfüllverpackungen, die Erhöhung der Recyclingfähigkeit, sowie den Einsatz von Rezyklaten an.
Was von außen betrachtet manchmal leicht und einfach klingt, ist es am Ende dann aber leider gar nicht. Die Optimierung von Verpackungen ist ein sehr komplexer Prozess, bei dem eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigt werden müssen. Dabei spielen für Nature Love selbstverständlich Nachhaltigkeitsaspekte eine zentrale Rolle, doch die Herausforderung besteht darin, die richtige Balance zwischen verschiedenen Anforderungen zu finden.
CO2-Abdruck vs. Recyclingfähigkeit?
Eine wichtige Frage bei der Verpackungsoptimierung ist die Nachhaltigkeitsbetrachtung in mehreren Richtungen. Soll der Fokus z.B. auf die Recyclingfähigkeit oder auf den CO2-Fußabdruck gelegt werden?
Auch die Effizienz des Transports und der Logistik hat Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit von Verpackungen, denn leichtere Verpackungen oder solche, die weniger Platz einnehmen, können den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen während des Transports reduzieren. Solche Aspekte sind aus Nachhaltigkeitssicht entscheidend, aber oft müssen Kompromisse eingegangen werden, um die zurzeit bestmögliche Lösung zu finden.
Zudem sollen unsere Verpackungen nicht nur umweltfreundlich sein, sondern müssen auch zwingend lebensmittelkonform und für unsere Produkte geeignet sein, sprich ohne chemische Stoffe auskommen. Denn die wollen wir unter keinen Umständen in der Nähe unserer Produkte wissen (Stichwort: Mikroplastik). Der Produktschutz hat bei uns stets oberste Priorität und muss jederzeit gewährleistet sein.
Glas vs. Plastik?
Ein besonders wichtiger Aspekt bei der Verpackungsoptimierung ist die Wahl des geeigneten Materials. Ein gutes Beispiel hierfür ist Glas, welches von Verbrauchern oft als umweltfreundlichere Alternative zu Kunststoff betrachtet wird, da es recyclingfähig ist und keine schädlichen Chemikalien abgibt. Jedoch wird dabei gerne übersehen, dass bei der Herstellung von Glas ein wesentlich größerer CO2-Fußabdruck entsteht als bei Kunststoff, denn die Herstellung von Glas erfordert typischerweise höhere Temperaturen, was eine höhere Energieintensivität und damit höhere CO2-Emissionen bei Glas bedeutet. Damit Glas auch in Bezug auf den CO2-Fußabdruck gegenüber Plastik von Vorteil ist, muss Glas sehr oft recycelt werden (mehrmals pro Jahr), d.h. in einem sehr kurzen oder sehr häufigen Recyclingkreislauf eingesetzt werden.
Unsere Nahrungsergänzungsmitteln haben aber, anders als z.B. Getränkeflaschen, eine sehr hohe Reichweite (zumeist mehr als ein Jahr), daher haben wir uns auf Grund des Nachteils bei der CO2-Bilanz gegen Glas entschieden. Aus Gründen der Produktsicherheit machen wir nur bei unseren Flüssig- und Tropfenprodukten eine Ausnahme, denn wir möchten nicht, dass irgendwelche Kunststoffbestandteile in die Flüssigkeiten migrieren können.
Zudem ist Glas um ein Vielfaches schwerer als Kunststoff, was wiederum zu höheren Transportkosten und dadurch mehr CO2-Emissionen während des Transports von Glas führt. Daher ist es entscheidend, bei der Wahl des geeigneten Verpackungsmaterials nicht nur die Recyclingfähigkeit, sondern auch den CO2-Fußabdruck zu berücksichtigen.
Look vs. Recyclebarkeit?
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Verpackungsoptimierung betrifft die sehr schlechte Recyclingfähigkeit von Verbundmaterialien.
Ein kleines Beispiel: Verpackungen aus reinem Papier. Diese müssten für den speziellen Einsatz bei Nahrungsergänzungsmitteln, aufgrund des direkten Kontakts mit unseren Produkten, mit verschiedenen Kunststoffbeschichtungen versehen sein – und zwar von innen (z.B. wegen Barriereschicht, Fett- und Wasserdichtigkeit). Auch wenn diese Papierverpackung äußerlich auf den ersten Blick sehr nachhaltig erscheint, führt sie in dieser Form leider in der Praxis wegen dem Materialmix zu großen Recyclingproblemen, die letztendlich zu einer höheren Umweltbelastung führen können.
Im Vergleich dazu sind Monokunststoffverpackungen sehr gut recycelbar, auch wenn sie aufgrund des eingesetzten Materials zunächst nicht unbedingt nachhaltig wirken, bestehen sie doch aus einem einzigen Material und ermöglichen somit einen geschlossenen Recyclingkreislauf. Erst ab einem Recyclingwert von über 90% gelten Verpackungen als „gut recyclingfähig“ (90%-98%), alles darunter ist nur mäßig (75%-90%), gering (50%-75%) oder sogar gar nicht recyclingfähig (0%-50%).
Daher ist es entscheidend, bei der Verpackungsoptimierung nicht nur auf das äußere Erscheinungsbild zu achten, sondern auch die Recyclingfähigkeit und Umweltauswirkungen des Materials sorgfältig zu prüfen und abzuwägen, welches Material die beste Balance zwischen Recyclingfähigkeit, Produktschutz und Umweltfreundlichkeit bietet.
Nachhaltige Verpackung verfügbar und technisch umsetzbar?
Die Verfügbarkeit von innovativen Verpackungsmaterialien ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Es nützt wenig, nachhaltigere Materialien zu identifizieren, wenn sie nicht in ausreichender Menge für Nahrungsergänzungsmittel verfügbar sind. Des Weiteren müssen die Verpackungen auch in der Produktion und Abfüllung tatsächlich eingesetzt werden können - hier spielt u.a. die Maschinengängigkeit eine entscheidende Rolle und muss gewährleistet sein. Zukünftige gesetzliche Vorgaben wie beispielsweise zur Recyclingfähigkeit, zum Rezyklatanteil (also wieviel Material wurde schon mal recycled) oder zum Kunststoffanteil, müssen bei der Wahl des Verpackungsmaterials ebenfalls mitberücksichtigt werden.
Gerade das Thema Rezyklat-Anteil wirft zurzeit einige Fragen auf, denn bei Kunststoffen kann hier aktuell nur PET-Rezyklat, aber kein PP- oder PE-Rezyklat in lebensmittelkonformer Qualität (Foodgrade) eingesetzt werden. Die Voraussetzung für den Einsatz von Foodgrade-Rezyklaten ist laut EU-Richtlinie nämlich, dass diese Rezyklate nur aus einem geschlossenen Recyclingkreislauf gewonnen werden dürfen, in den bereits Verpackungen möglichst sortenrein und in Food-Grade Qualität eingebracht wurden, d.h. es muss ein eigener Recyclingstrom nur für dieses Material vorliegen (ähnlich wie es aktuell beim PET-Pfandflaschensystem der Fall ist).
Hier wird auch nochmals unterschieden zwischen Post-Consumer Rezyklat (PCR), welches sich auf Rezyklate bezieht die aus Endverbraucherabfällen recycelt wurden, und dem Post-Industrial Rezyklat (PIR), bei dem das Rezyklat aus industriellen Abfällen gewonnen wird. Alle auf dem Markt erhältlichen Lebensmittelverpackungen mit PCR-Anteil (z.B. PET-Schalen für Lebensmittel, PET-Flaschen, PET-Kapsel-Dosen) sind ausschließlich aus dem PET-Pfandflaschen- Kreislauf gewonnen. Dies ist auch der Grund, warum es bisher nur PET als PCR -Material in „food grade“ Qualität gibt und andere Kunststoffsorten hier leider noch nicht zum Einsatz kommen können. PET hat aber gegenüber anderen Kunststoffsorten (PP, PE) Nachteile bei den Materialeigenschaften (z.B. Flexibilität), so dass es z.B. nicht für unsere Monokunststoffbeutel oder für Folien eingesetzt werden kann.
Wir gehen davon aus, dass sich die Rezyklat-Situation in den nächsten Jahren aber sehr zum Positiven hin entwickeln wird und wir informieren uns regelmäßig, welches Verpackungsmaterial für uns zum Einsatz kommen kann (es gibt zwar auch schon erstes PE-Rezyklat, jedoch ist hierbei die notwendige Verfügbarkeit nicht gewährleistet).
Eine vorausschauende Planung ist entscheidend, um den Anforderungen der Gesetzgebung gerecht zu werden und zugleich wirtschaftlich zu bleiben.
Aufpreis für nachhaltigere Verpackung?
Neben den ökologischen und technischen Überlegungen darf am Ende auch der wirtschaftliche Aspekt nicht vergessen werden. Bist du als Kunde*in auch bereit, bei unseren Produkten einen möglichen Aufpreis für nachhaltigere Verpackungen zu bezahlen? Diese Frage muss sorgfältig abgewogen werden, am Ende entscheidest du als Kunde*in mit deinem persönlichen Kaufverhalten also mit darüber, welche Innovationen bei uns umgesetzt werden können. Wir wollen dir bei dieser Entscheidung helfen, indem wir dir Optionen aufzeigen…
Aus all diesen Gründen ist die Verpackungsoptimierung ein so komplexer Prozess, der eine sorgfältige Abwägung verschiedener Faktoren erfordert. Nur durch eine ganzheitliche Betrachtung können wir sicherstellen, dass unsere Verpackungen nicht nur umweltfreundlich sind, sondern auch den Anforderungen unserer Produkte und Kunden*innen gerecht werden.
Wenn du wissen möchtest, was wir bei Nature Love aber schon alles an unseren Verpackungen optimieren konnten, dann schau doch gerne einmal hier: Erfahre mehr