Ein Meer von Blumen ist immer etwas Schönes und eine Wiese übersät mit Mohnblüten bietet einen ganz besonders bezaubernden Anblick, den wir im Sommer nicht missen möchten. Jedoch steht die bunte Vielfalt in der Landwirtschaft auf dem Spiel, da diverse Ackerwildpflanzen Gefahr laufen, nach und nach von der Bildfläche zu verschwinden. Repräsentativ für diese bedrohten Ackerwildpflanzen steht der Klatschmohn. Dieser wurde zur Blume des Jahres 2017 auserwählt. In diesem Artikel dreht sich alles um den Klatschmohn und nebenbei werden wir uns auch ein weiteres Mohngewächs etwas näher anschauen: den Schlafmohn.
Am Ende dieses Artikels verraten wir dir außerdem ein leckeres Mohn-Rezept.
Der genügsame Klatschmohn hat sich erfolgreich angepasst
In Deutschland ist der anspruchslose Klatschmohn noch nicht gefährdet, nicht zuletzt dank seiner Genügsamkeit. Um prächtig zu gedeihen, benötigt Klatschmohn lediglich einen hellen und frischen Ort und bevorzugt Plätze, die relativ reich an Stickstoff sind. Früher, vor noch nicht allzu langer Zeit, war Klatschmohn auf Getreideäckern ein weit verbreiteter Anblick. Doch infolge von moderner Technik im Landbau und Spritzmitteln musste der Klatschmohn weichen und hat sich heutzutage auf anderen Flächen, wie beispielsweise Brachen oder in Gärten eine neue Heimat gesucht. Die Blumen haben eine kurze Blütezeit, und so erfreuen uns die strahlend roten Blüten zwischen Mai bis Juli nur 2 bis 3 Tage lang.
Der symbolträchtige Klatschmohn
Der Klatschmohn wird unter anderem als Symbol der Liebe und zum Gedenken verwendet.
In dem Trauergedicht über den Ersten Weltkrieg “Die Felder in Flandern” wird beschrieben, wie der Klatschmohn auf den Soldatengräbern weht. Dadurch hat sich der Mohn in eine symbolträchtige Blume verwandelt, die in Großbritannien als Emblem — meist in Form einer Ansteckblume — zum Gedenken an gefallene Soldaten verwendet wird. In Persien stehen die roten Blüten hingegen für die Liebe und der schwarze Punkt in seiner Mitte für die Leiden, die in der Liebe entstehen können.
Und in Polen ist die Mohnblume sogar Nationalblume.
Verwendung des Klatschmohns
Klatschmohn ist mit seinen kräftigen roten Blüten wahrlich eine Augenweide. Aber es ist ein wenig Vorsicht geboten, denn jeder einzelne Pflanzenteil enthält leichtes Gift. Vor allem der Milchsaft, der beispielsweise austritt, wenn der Stängel abgebrochen wird, ist giftig, da dieser in geringfügigen Mengen Alkaloide enthält. In Maßen sind bestimmte Pflanzenteile jedoch unbedenklich, wie beispielsweise die Samen, die jungen Früchte, die noch grün sind und auch die jungen Blätter sind genießbar, bevor die Blütezeit einsetzt. Wenn diese allerdings in höheren Mengen gegessen werden, kann es Magen-Darm-Beschwerden zur Folge haben. Aufgrund der enthaltenen wasserlöslichen Pflanzenfarbstoffe, den Anthocyanen, wurden die Kronblätter in früheren Zeiten verwendet, um rote Tinte herzustellen. Anthocyane sind außerdem in Heidelbeeren enthalten.
Schlafmohn
Der Schlafmohn ist ein Verwandter des Klatschmohns. Die leckeren Mohnsamen, die wir beispielsweise auf unserem knusprigen Mohnbrötchen vom Bäcker vorfinden, stammen vom Schlafmohn. Diese Samen werden gerne zum Backen von Brot, Brötchen, Kuchen und Gebäck verwendet. Sie sind nicht nur lecker, sondern weisen einen hohen Kalziumgehalt und eine recht hohe Menge an verschiedenen Vitaminen der B-Gruppe auf. Die ölhaltigen Samen haben einen hohen Fettgehalt, der zwischen 40 und 50 Prozent beträgt und daher auch als kalt gepresstes Speiseöl genutzt wird oder auch in der Kosmetik eingesetzt wird, ähnlich wie Kokosöl. So dient Mohnöl als Inhaltsstoff für Hautcremes oder für Seifen.
Darüber hinaus wird der Milchsaft des Schlafmohns verwendet, um Opium zu gewinnen, das als Rohstoff für die Heroin-Herstellung dient. Seine schmerzlindernde Wirkung war schon im Altertum bekannt und im Mittelalter wurden die Menschen vor einer chirurgischen Operation mit einem Schlafschwamm aus Opium betäubt.
Rezept-Tipp: Salatdressing mit Mohnsamen
Passend zur warmen Jahreszeit macht sich ein schön knackiger und frischer Salat immer gut und dieses Mohn-Dressing verleiht jedem Salat eine ganz besondere Note. Dazu passen die jungen essbaren Blätter der Klatschmohnblüten hervorragend.
Zutaten:
- 125ml Olivenöl oder Gemüseöl
- 60ml Rotweinessig
- 1 TL Agavendicksaft (bei Bedarf weniger)
- 1 TL Mohnsamen
- 1 TL getrockneter Senf
- etwas Salz
So geht die simple Zubereitung:
- Zuerst werden alle Zutaten in ein Glas mit einem gut verschließbaren Deckel gegeben und gut geschüttelt.
- Die Mischung bei Zimmertemperatur mindestens 30 Minuten stehen lassen, damit sich der Geschmack entfalten kann.
- Nun einfach auf einen Salat nach Wahl träufeln und genießen.